Am vergangenen Freitag trafen sich im Landratsaal in Liestal über 80 Jugendliche, um sich einen Tag lang vertieft mit dem Thema Politik auseinanderzusetzen. Unter dem Motto: «Für was entscheidet sich die Jugend?» fand das Jugendforum 2018 statt, wo die Jugendlichen zusammen mit einigen Experten über politische Themen im Kanton Baselland diskutieren und sich so auch mit der Zukunft unseres Kantons befassen konnten.
Dabei wurden die Jugendlichen morgens von Landratspräsidentin Elisabeth Augstburger begrüsst. Anschliessend hatten die Teilnehmer die Möglichkeit sich in Arbeitsgruppen intensiv mit den Themen «Burka oder Minirock», «Uber oder ÖV» und «Cannabis oder Niele» zu befassen, um herauszufinden wofür sich die Jugend ausspricht. Zur fachlichen Unterstützung standen den Jugendlichen jeweils zwei Experten pro Arbeitsgruppe zur Seite. Geleitet wurden die Gruppen von Mitliedern des Jugendrates.
In der Gruppe «Burka oder Minirock» mit der stellvertretenden Direktionsvorsteherin des Amtes für Migration Baselland Simone Bucheli und dem Leiter der „Offenen Kirche Elisabethen Basel“ Frank Lorenz wurde hitzig über ein Verhüllungsverbot diskutiert. Die Petition, die ausgearbeitet wurde, will ein Verhüllungsverbot für Personen in öffentlichen Ämtern und in bewilligten Grossanlässen einführen.
Eva Juhasz, die ÖV-Delegierte des Kanton Basellands, und Dominik Beeler, der Co-Präsident des VCS beider Basel, haben mit einer weiteren Gruppe von Jugendlichen zwei Petitionen erarbeitet, die ihren Input in die Zukunft des ÖV im Baselland geben wollen. Die Petitionen fordern dabei einen Familientarif fürs U-Abo und eine Kapazitätenerhöhung im öffentlichen Verkehr.
Beim letzten Thema unter dem Titel «Cannabis oder Niele» waren Thomas Kessler, der ehemalige Drogendelegierte des Kantons Basel-Stadt und einem Vertreter des Blauen Kreuzes BL Bruno Scopel anwesend. Zusammen mit den Experten nahmen die Schüler an einer spannenden Diskussion teil, wobei ein Konsens gefunden werden konnte, dass die Legalisierung von Cannabis im Kanton Baselland erfolgen sollte.
Am Nachmittag wurde erneut stark über die einzelnen Petitionen debattiert und im Plenum darüber abgestimmt. Zum Abschluss eines gelungenen Jugendforums hielt der Regierungsrat Thomas Weber die Rede, wo er die Jugendlichen zum Engagement in der Gesellschaft aufrief. Anschliessend durfte der Jugendrat dem Regierungsrat die ausgearbeiteten Petitionen übergeben.